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13.04.2022

„Der nächste wird ein Artura!“

Stefan Schlimm ist Vorstand im McLaren Owners Club. Dass der Frankfurter somit eine Leidenschaft für die Marke aus Woking hat, liegt auf der Hand. Für die Pit Lane hat der Unternehmer seine Garage geöffnet. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Sie haben eine unglaubliche Sammlung an echten Klassikern, wir sind beeindruckt.

Jedes meiner Fahrzeuge hat für mich eine besondere Bedeutung. Der Mercedes 600 aus meinem Geburtsjahr 1969 zum Beispiel war unser Hochzeitsauto, und mit dem DeLorean kann ich durch die Zeit reisen… Was meine Italiener betrifft, so war der Jalpa mein erster Lambo überhaupt, der Urraco war 1979 das Gründungsauto unseres Clubs, der Gallardo war tatsächlich mein erster Neuwagen. Übrigens war es der erste, der im Showroom von Lamborghini Frankfurt nach der Eröffnung stand. Und der lilafarbene Diablo SE ist sicherlich der auffälligste.

Der ‚objektiv‘ Wertvollste ist aber vermutlich der Countach Anniversario. Eine Werks-Museumsmitarbeiterin aus Sant’Agata sagte vor einigen Jahren einmal zu mir, es gäbe weltweit überhaupt nur drei links-gesteuerte in dieser Original-Farbkombination: Einer sei im Besitz des ehemaligen F1-Fahrers Jean Alesi, der zweite sei meiner und der dritte ist tatsächlich der allerletzt gebaute Countach überhaupt, den vermutlich viele Enthusiasten von Bildern und Videos kennen. Genau jener, der im Werksmuseum steht. Als wir ihn 1997 beinahe auf den Tag genau sieben Jahre nach seiner Erstzulassung abholten, hatte er gerade einmal 1.200 Bewegungskilometer durch den Werkstattleiter auf dem Tacho. Heute stehen knapp 25.000km auf der Uhr und ich habe (beinahe) jeden davon sehr genossen.

Nun haben Sie sich das komplette Gegenteil davon bestellt: einen McLaren Artura. Ohne diesen je in echt gesehen geschweige denn Probe gefahren zu haben. Wie kommt es dazu?

Als überzeugter Lambo-Enthusiast wollte ich in die Welt der Engländer zunächst nur reinschnuppern. Spätestens seitdem wir am 31.08.19 im Rahmen einer Pure-McLaren Veranstaltung am Hockenheimring den ersten und bislang einzigen McLaren Markenclub in Deutschland gegründet haben, hat mir das ‚Mc-Fahren‘ viele großartige Momente beschert. Der Artura ist da sowas wie der nächste Schritt. Rainer Dörr machte ein befristetes Leasingangebot, das ich nicht ablehnen konnte. Als sich das Vertragsende andeutete, war klar, dass ein neuer McLaren hermusste - und wenn schon, dann der nach meiner Meinung innovativste.

Wenige Tage nachdem ich Anfang 2021 begeistert im noch nicht fahrbereiten Vorstellungsfahrzeug mit all seinen Neuerungen gesessen hatte, war die Sache vollkommen klar: Der Nächste wird ein Artura! Über die herausragenden Fahrdynamikeigenschaften mache ich mir angesichts der eingesetzten Technologien und Konzepte überhaupt keine Sorgen – und sowohl das neue Innenraumdesign als auch die feinen aber besonderen Veränderungen an der äußeren Erscheinung passen sowieso gut zusammen! Für mich eine ganz klare Entscheidung!

Was fasziniert sie am McLaren Artura?

Als Ingenieur bin ich zunächst auch ein Technik-Freak. Gut, Hybrid-Antriebe sind wahre Technik-Monster und vermutlich auf längere Sicht kein streng vernünftiger Beitrag zur Alltagsmobilität. Da sind je nach Anwendung ‚reine‘ Antriebskonzepte – seien es Batterieelektrizität, E-Fuel oder Wasserstoff-Lösungen - konsequent und schlank eingesetzt sinnvoller. Aber mal ehrlich: Supersportwagen müssen nicht vernünftig sein! Sie spiegeln in ihrer Disziplin das technisch machbare wider, machen unglaublich Spaß und sehen gut aus! Es ist gerade die besondere Hochleistungstechnik gepaart mit modernsten Werkstoffen und innovativsten Konstruktionen, die von jeher erfolgreiche Supersportler ausgemacht haben. Der Artura steht am Anfang einer Generation von Supersportlern, die mit ihrer hybriden Antriebstechnik Dynamiken ermöglichen, die reine Verbrenner so nicht bereitstellen können.

McLAREN ARTURA Verbrauchs- und Emissionswerte laut Herstellerangaben: Kraftstoffverbrauch kombiniert 4,6 l/100km (WLTP), elektrische Reichweite 31 km, kombinierte CO2-Emissionswerte 104 g/km CO2 (WLTP)

Was möchten Sie mit dem Artura erleben?

Jedes meiner Autos hat irgendeinen besonderen Platz oder eine spezielle Funktion: Die Klassiker mit ihren jeweiligen Besonderheiten, der sehr handliche Smart für die City oder die geländegängige G-Klasse mit ihren 3,5t Anhängelast für den Trailer. Der Artura bietet gleich mehrere Vorzüge. Ich sehe diese Kombination aus herausragender Agilität und Alltagsfähigkeiten bis hin zur Möglichkeit, mal ein paar Kilometer lokal emissionsfrei zu fahren, wo es angebracht ist. Im Innenstadtverkehr elektrisch, bei Clubausfahrten komfortabel dynamisch, und ein kleiner Einkauf passt auch noch rein. Die Szenerie mit dem ‚Früh-Morgens-leise-vom-Hof-stehlen-und-dann-ab-auf-die-Nordschleife‘ wird der Artura bei mir sicher des Öfteren besetzen.

 

Warum sagen Sie, E-Motoren und Supersportwagen vertragen sich gut?

Auch ich bin wie viele andere Enthusiasten hin und hergerissen, was die Vorzüge und Nachteile von Verbrennungsmotoren auf der einen und Elektroantrieben auf der anderen Seite betrifft. Einen modernen V12 oder - meiner Leidenschaft gemäß - einen älteren Vertreter mit seinen 6-Weber-Doppelvergasern zu bewegen ist nicht nur wegen der Akustik Faszination pur. Große Saugmotoren, wie zum Beispiel der V12 des Lamborghini Aventador sind wahre Kunstwerke!


Wenn ich aber heute einen hochmodernen zukunftsweisenden höchstdynamischen Supersportler suche, dann komme ich um hybride Antriebskonzepte nicht mehr herum. Reine Verbrenner stoßen in Ansprechverhalten und Drehmomententfaltung an natürliche Grenzen. Ein Supersportler muss per se das stärkste Fahrerlebnis bieten und hier verbinden sich Elektromotoren mit ihrer ultraschnellen Dynamik sowie höchst entwickelte Turbomotoren mit ihrem unglaublichen Leistungsvermögen perfekt. Der eine Motor ergänzt mit seinen Stärken sozusagen den anderen. Wenn die beiden sorgfältig aufeinander abgestimmt mit dem passenden Getriebe und weiteren Antriebsstrang optimal zusammenarbeiten um ihr Temperament konsequent auf die Straße zu bringen, erzielen moderne Supersportler diese unglaublichen Leistungen, wie sie in den Testberichten nachzulesen sind. OK – diese aufwendige Technologie hat ihren Preis, aber wir reden hier ja auch nicht von Durchschnittsautos.

 

Sie bilden die gesamte Dörr Group irgendwie ab: ein neuer McLaren Artura aus dem Showroom, alte Lamborghini, die in der Werkstatt den Service erhalten.

Seit vielen Jahren bin ich überzeugter Dörr-Kunde – eigentlich schon seit den ersten Tagen in der Frankfurter Klassikstadt. Ein Beispiel macht vielleicht deutlich, wie persönlich auf die Kundenwünsche eingegangen wird: Ich erinnere mich noch sehr lebhaft, wie ich damals im Gallardo Probe gesessen habe. Mit der Sitzhöhe habe ich immer wieder Probleme und Rainer Dörr hatte damals kurzerhand beherzt das verklebte Sitzpolster herausgenommen, um mir die Anpassungsmöglichkeiten zu zeigen. Zusammen mit einem Sattler haben wir dann eine sehr gute Lösung gefunden.

Von den vielen großartigen Marken abgesehen, spielen insbesondere auch die persönlichen Kontakte, die mittlerweile über die reine Geschäftsbeziehung hinausgehen, für mich eine sehr große Rolle. Schon oft haben wir bei verschiedenen Gelegenheiten zusammengesessen und wunderbare Zeiten erlebt. Ich kann an dieser Stelle gar nicht alle liebgewonnen Menschen und Erinnerungen aufzählen. Man spürt einfach, mit welcher Begeisterung Evelyn, Rainer und das gesamte Team für ihre Leidenschaft zusammenarbeiten.

Meine Italiener, vom Urracco aus den Siebzigern bis zum Gallardo von 2013, sind beim Lamborghini-Service-Team perfekt aufgehoben. Riccardo Grund lebt die Marke und liebt gerade auch die älteren Autos! Der Artura, ein aktueller Vertreter der Dörr-Markenvielfalt, wird bei Jörg Ullmann und seiner Mannschaft ebenso gut und zuverlässig aufgehoben sein, wie der 570, den ich zuvor sowohl auf der Straße als auch auf der Rennstrecke gefahren hatte.

McLaren, Lamborghini – nun hat ein Bugatti der Dörr Group zu Herzrasen geführt. Dürfen wir mitfahren?

Es war der Dörr Group Day am 12.07.2020 auf dem Hockenheimring: Ich stehe gerade an der Boxenmauer mit ein paar Aston-Martin-Leuten zusammen, als ich gerade noch höre, dass Evelyn Dörr meinen Namen über die Lautsprecher aufruft. Ich hatte zunächst gar nicht genau mitbekommen, dass ich soeben bei der Verlosung eine Taxifahrt im Bugatti gewonnen hatte!! Kurze Zeit später war klar: Ich fahre mit Pierre-Henri Raphanel im Bugatti ein paar Hotlaps über den Ring! Nun darf ich ja behaupten, dass ich selbst schon einige sehr ambitionierte Runden in Autos verschiedener Leistungsklassen auf dem Hockenheimring gedreht habe. Aber was ich jetzt erlebe, ist nicht zu vergleichen und tatsächlich kaum zu beschreiben.

Im Verlauf unserer ersten Runde, in der wir ungeheuer bequem einfach mal so eben mit den McLaren, Lamborghini, Lotus und Aston Martins auf der Strecke mitschwimmen, spricht Pierre-Henri noch von den Bequemlichkeiten und dem Komfort des Bugatti. Komfortsitze justieren, sonorer Motorenklang im Hintergrund von unaufdringlicher Musik aus dem hochwertigen Soundsystem, angenehm klimatisierte Temperaturen. Kurz: entspanntes Cruising auf der Rennstrecke in einem Tempo, das für die anderen Supersportler jenseits der 500-PS-Marke durchaus schon anstrengend ist.

Ab Runde zwei geht‘s dann mächtig los! Massive G-Kräfte wirken massiv in alle horizontale Richtungen! Beschleunigung - beeindruckend! Verzögerung - erschreckend! Fliehkräfte – verwirrend! Auf den Geraden ziehen wir mühelos an den Kollegen anderer ‚Wertungsgruppen‘ vorbei. In den Kurven stellen wir uns vernünftigerweise hinter die anderen an – wir fahren ja hier kein Rennen. Ausgangs der Kurven wartet Pierre-Henri kurz ab, ob der Vordermann sauber auf seiner Linie bleibt um dann – wie soll ich das beschreiben? - einfach an ihm vorbeizufahren!!! Nochmal: Wir fahren an den anderen Boliden, die nun wirklich nicht langsam unterwegs sind, einfach vorbei! Unfassbar kraftvoll und alles beherrschend! Da hatte ich dann tatsächlich Herzrasen – einen passenderen Begriff finde ich nicht.

Vielen Dank, dass wir mit Ihnen #herzrasen erleben durften. Sehr beeindruckend. Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall schon jetzt ebenso viel #herzrasen mit Ihrem McLaren Artura.

 

Fakten:

Name                          Stefan Schlimm

Alter                           53

Familienstand             verheiratet

Wohnort                     Frankfurt am Main

Beruf                           Dipl. Ingenieur Elektrotechnik

Liebstes Hobby           Technik und Bewegung von ungewöhnlichen Autos sowohl über schöne Landschaften als auch auf der Rennstrecke, Clubgemeinschaft und enge Freunde

 

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